Befürchtung eingetroffen: Kein Alassian Summit in Las Vegas. In den frühen Morgenstunden des 5. März 2020 erreichte bitvoodoo und alle anderen Atlassian Partner per Email das offizielle Statement, das viele zwar schon erwartet hatten, insgeheim aber noch etwas verdrängen wollten: Der Atlassian Summit 2020 in Las Vegas wurde aufgrund der COVID-19 Pandemie abgesagt. Vorbei die Vorfreude auf ein persönliches Wiedersehen mit Kunden und Partnern in den Messehallen, vergebens die bisherigen Vorbereitungen für Produktpräsentationen und Promotions am gebuchten bitvoodoo-Messestand. Unser eigens für diesen Anlass entwickeltes Video zu unserer App «Viewtracker» möchten wir Ihnen an dieser Stelle dennoch nicht vorenthalten:
Atlassian entschied sich jedoch, die wichtige Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen und wandelte das Format kurzerhand in einen zweitägigen virtuellen Event namens «Remote Summit» um. Keynote-Vorträge, Produktdemonstrationen und Workshops konnten nun live oder zeitversetzt online mitverfolgt werden. Wenn auch nicht als persönliches Erlebnis vor Ort, war so dennoch gewährleistet, dass die Kunden und Atlassian-Partner alle wichtigen Informationen vermittelt bekamen.
Co-Founder Scott Farquhar meldete sich aus seinem Wohnzimmer mit der Einleitung, seine Kinder könnten sich jederzeit ins Bild stürzen - eine Befürchtung, die nicht eintrat. Auch ansonsten klappte beim ersten Remote Summit alles wie am Schnürchen.
Gleich die erste Keynote liess keinerlei Zweifel zu: Atlassian sieht die Zukunft mehr denn je in Cloud-Lösungen, in die in den vergangenen Monaten massiv Arbeit gesteckt wurde. Anfänglich noch eher experimenteller Natur, hat sich Cloud nun zu einer echten Alternative zu Server- und Data Center (DC)-Lösungen gemausert. Die entsprechenden Angebote werden laufend optimiert und ausgebaut. Um Interessenten den Einstieg zu erleichtern, bietet Atlassian nun ihre Cloud-Version von Confluence, Jira (Software & Work Management) und Jira Service Management komplett kostenlos an (bis 10 User). Ebenso können bestehende Server- und DC-Kunden das entsprechende Cloud-Produkt kostenlos innerhalb ihrer bestehenden Lizenzperiode testen.
Komplett neu ist das Produkt «Cloud Enterprise» für grosse Firmen. Damit kann eine unlimitierte Anzahl User auf beliebig vielen Instanzen aktiv sein und es werden diverse Testsysteme für den Einstieg zur Verfügung gestellt. Für Admins dürfte insbesondere die zentralisierte Benutzerverwaltung für alle Atlassian-Produkte attraktiv sein. Für den europäischen Markt zudem sehr relevant: Mit Cloud Enterprise kann festgelegt werden, dass die Cloud-Daten in Europa (Deutschland oder Irland) gespeichert werden. Interessenten können sich beim Early Access Program eintragen.
Egal ob für das Produkteteam oder für die Führungskräfte, mit einer Roadmap kann allen Beteiligten der Zusammenhang zwischen den allgemeineren Produkt- und Unternehmenszielen und der Entwicklungsarbeit hergestellt werden. So haben alle Teams die gemeinsamen Ziele für die Produktentwicklung immer vor Augen. Bisher war dieses wertvolle Feature nur «Next generation»-Projekten in Jira Cloud vorbehalten. Neu wird es auch für Jira-Projekte mit dem klassischen Setup verfügbar sein.
Atlassian hat erkannt, wie wichtig passende Vorlagen sind, um Projekte strukturiert angehen zu können und nicht auf einem leeren Blatt anfangen zu müssen. Die bestehende Template-Galerie von Confluence, Trello und Jira Service Management wurde komplett revidiert und erweitert. Ob Einarbeitung, Projektplanung oder Retrospektive - für jedes Bedürfnis soll es die passende Vorlage geben. Bei Confluence Cloud kann die Vorlage neu direkt rechts im Editor ausgewählt und in einer Vorschau angezeigt werden. Das macht die Suche nach dem passenden Template noch einfacher.
Automationen, die auch von Nicht-ITlern eingesetzt werden können, werden für Projekte immer relevanter. So lassen sich zum Beispiel wiederkehrende Aufgaben sehr einfach einrichten und verringern den Mental Load. Jira kennt diese für Jedermann zugänglichen Automationen schon länger. Für Trello-Benutzer mit traditionell weniger starkem IT-Hintergrund bietet der Trello Butler diverse Vereinfachungen an (automatisches Zuweisen von Aufgaben, Archivieren von lange nicht mehr benutzten Karten, etc).
Auch Co-Founder Mike Cannon-Brookes schaltete sich aus dem Home-Office zu. Er sprach die aktuelle Situation konkret an: Unsere Art zu arbeiten wird sich durch Corona fundamental verändern, neue Technologien werden entstehen. Und Atlassian sieht sich im bereits eingeschlagenen Weg bestärkt, auch in dieser schwierigen Situation das Potential eines jeden Teams entfesseln zu wollen.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen von Data Center (DC). Schon schnell wurde klar: Data Center wird mit Enterprise-Features ausgebaut, Server-Produkte hingegen werden kaum noch mit neuen Features bedacht. So wird DC-Nutzern eine bessere Benutzerverwaltung angeboten. Diese umfasst:
- Autorisation mit OAuth 2.0
- Authentifizierung mit OpenID
Grosser Wert wird auch auf die GDPR Compliance (Datenschutzkonformität) gelegt, was natürlich gerade für den europäischen Markt sehr wichtig ist.
DC-Kunden von Jira Service Desk dürfen sich zudem auf eine bessere Mehrsprachigkeit freuen: Zukünftig wird das Service-Portal in der jeweiligen Sprache des Benutzers dargestellt werden.
Wir freuen uns jetzt schon auf den nächsten Atlassian Summit vom 20.-22. April 2021 in Las Vegas, diesmal aber bitte wieder ohne den Zusatz «remote». Bleiben Sie gesund!
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